Vor dem Hintergrund der Diskussion über den neuen Hybrid-Antrieb möchte ich folgende Gedanken anführen:
Es fehlen von Subaru schlicht und ergreifend konkurrenzfähige Motoren in der Range zwischen 150 (derzeit sogar 136 PS) und über 200 PS. Teilweise gibt es solche Aggregate auf dem japanischen oder amerikanischen Markt, sei es als großvolumige und/oder turbogeladene Boxer trotz der dortigen hohen Hürden der Emissionsvorschriften, jedoch will man diese partout nicht in Europa anbieten, mit Flottenverbrauch und CO2-Emissionen wird argumentiert. Subaru dachte sich offensichtlich, dass man im Zuge der Elektrifizierung und drohendem Verbrennerverbot diese Motoren nicht mehr weiter entwickeln und für den europäischen Markt adaptieren muss. Eine fatale Fehlentscheidung wie ich meine, denn mittlerweile rudern zahlreiche Hersteller, die bereits das Elektrozeitalter postuliert haben, schleunigst wieder zurück und investieren vermehrt in die Entwicklung von Verbrenner.
Subaru hat es verabsäumt, beizeiten einen Kleinwagen zur Senkung des Flottenverbrauches anzubieten, eine Kooperation zB mit Daihatsu wäre sicher im Bereich des möglichen gewesen.
Ich bin mit dem e-Boxer äußerst zufrieden, vor allem in dem leichteren Impreza kommt dieses Konzept zur Geltung, jedoch im schwereren Forester stößt es an seine Grenzen. Warum hat man dieses Konzept nicht weiter entwickelt und gibt es keinen e-Boxer mit dem 2,5 Liter Motor, ich gehe davon aus, dass der Verbrauch den Level des 2,0-Liter Motors nicht wesentlich überschreiten würde. Ich bin vom 2,4 l-Motor des BRZ begeistert und schätze das Feeling eines großvolumigen Boxermotors, ich würde mir solche Maschinen auch in anderen Modellen wünschen. So hat Mazda unlängst seinen 2,0 l-Motor durch einen 2,5 l ersetzt, that’s rightsizing. Ich würde einen solchen Sauger jederzeit einem kleinvolumigen Turbo vorziehen.
Ich sehe die Entwicklung eines stärkeren Hybrids positiv, wenngleich das deutlich höhere Gewicht einen Teil des Einsparungspotentials wieder zunichte macht, ganz zu Schweigen von dem Verlust an Ladekapazität durch größere Batterien. Auch der Agilität wird es ein wenig Abbruch tun.
Warum hat man den Levorg und WRX in Europa vom Markt genommen? Diese Modelle wären mit entsprechendem Marketing zu verkaufen und würden das Image der Marke wieder steigern.
Derzeit versucht sich Subaru als SUV-Hersteller zu positionieren, wichtige PKWs werden vom Markt genommen oder laufen aus. In Österreich gibt es keinen Impreza und in den USA demnächst keinen Legacy mehr. Mir ist bewusst, dass die schwergewichtigen SUVs die Kassen füllen, aber es will nicht jeder Kunde hochbeinig daher kommen. Und je größer und schwerer die Fahrzeuge sind, umso höher wiederum Verbrauch und Emissionen.
Das Image von Subaru wurde durch die Rallye-Erfolge maßgeblich geprägt. Ein Wiedereinstieg in die WRC und ein Aufleben des famosen STI würde einen Imageschub bewirken, wenngleich auch mit Risiken verbunden.
Ich würde mir von Subau wünschen, dass man angesichts der derzeitigen Motorenmisere die Modellpolitik überdenkt und wieder für den europäischen Markt mehr Mut zeigt und investiert. Warum gibt es keinen Impreza/Crosstrek oder Forester mit 2,5 l oder 1,8 l Turbo? Das wären Modelle, die die Käufer wieder etwas emotionalisieren würden. Die Marke selbst als kleiner Hersteller hat ein tolles Potenzial mit enormem technischen Knowhow und würde diese Hürden auch sicher meistern. Subaru go!
PS: Es fehlen natürlich auch sparsame und leistbare Einstiegsmotorisierungen, aber das ist eine andere Geschichte….