Hallo alle zusammen,
wir sind gerade mit unserer Firma umgezogen – dementsprechend wenig Zeit hatte ich, um alle Beiträge im Forum zu lesen bzw. etwas zu schreiben. Es ist mal wieder Zeit für ein Update.
Der STI läuft nach wie vor mit Flüssiggas. Das einzige Problem, was ich mit dem Auto hatte, war eine Lambda-Sonde, die von Zeit zu Zeit ein zu fettes Gemisch gemeldet hat – insbesondere im mittleren Drehzahlbereich bei konstanter Geschwindigkeit. Bei dieser Meldung gehen alle möglichen Lampen im Cockpit an. Folglich gibt es keinen Tempomat, kein SI-Drive und kein ESP mehr (bei eisglatter Fahrbahn nicht ganz so witzig). Einmal wurden die Kalibratoren bereits bei meinem Händler getauscht, worauf die Lambda-Sonde sich nicht mehr so häufig meldete. Durch die Umstellung der Gasmischung auf das Wintergemisch (60% Propan und 40% Butan) scheint die Fettgrenze der Lambda-Sonde jedoch wieder öfter überschritten zu werden als mit dem Sommergemisch. Jedenfalls trat das Phänomen mit den blinkenden Lichtern im Armaturenbrett nun häufiger auf (teilweise im 2-Tages Rhythmus). Darauf sprach ich meinen Händler an und bat um Abstellung dieser nervigen Angelegenheit. Ein kurzer Anruf beim Umrüster und schon waren andere Kalibratoren mit einer leicht geringeren Durchflussmenge per Post auf dem Weg zu uns. Die neuen Kalibratoren wurden einige Tage darauf im Rahmen einiger Garantiearbeiten eingebaut. Da der Winter sich immer noch von seiner besten Seite zeigte, war eine Probefahrt seitens des Händlers nicht möglich bzw. das Risiko eines Unfalls wollte man nicht eingehen. Ich bat um Mitgabe eines kleinen mobilen Testgerätes, um die Lambda-Werte selber bei Gelegenheit auszumessen. Dazu sei gesagt, dass es sich um eine Vergleichsmessung der Benzin- und Gaswerte beim vollen Beschleunigen im 5. bzw. 6. Gang jenseits der 3.000 U/min handelt. Doch schon nach der ersten Autobahnauffahrt war mir klar, dass die vorgenommenen Veränderungen noch etwas anderes bewirkt hatten. Die Karre hatte nicht mehr die volle Leistung. Kurzer Anruf beim Umrüster und mir wurde erklärt, dass die anderen Kalibratoren nur so minimal anders sind, dass eine Veränderung in den Fahrleistungen nicht spürbar sei. So sehr ich auch darauf beharrte, meine Eindrücke konnten nicht nachvollzogen werden. Also das kleine Gerät raus. Eine Messung während der Fahrt ergab Lambda-Wert von 1,15 bis 1,25 – also viel zu mager. Auch der Vergleich mit dem Benzinbetrieb zeigt, dass zu wenig von dem guten Gas-Kraftstoff in die Verbrennungsräume gelangte. Ich also wieder meinen Händler angerufen und darum gebeten die Aktion wieder rückgängig zu machen. Aufgrund von Krankheit konnte dies allerdings einige Tage später erfolgen. Ich nutze die Zeit um ein paar Erfahrung mit dem STI im Benzinbetrieb zu sammeln. Die erste negative Erfahrung machte ich an der Tanke. Einmal Volltanken ist ganz schön teuer. Ich fuhr das ganze Wochenende und auch noch die nächsten beiden Tage auf Benzin. Bei dieser Gelegenheit stellte ich fest, dass der Bordcomputer bei gleicher Fahrweise einen ca. 20% höheren Betrieb mit Benzin anzeigt als im Gasbetrieb. Meiner Folgerung nach liegt das an dem fetteren Gasbetrieb – das Steuergerät regelt die Einspritzmenge im mittleren Drehzahlbereich etwas runter, damit Kollege Lambda noch was zu regeln hat. Dieses Phänomen konnte ich auch schon auf längeren Geradeausstrecken beobachten, wenn ich zwischen Gas und Benzin hin und her geschaltet habe. Die aktuelle Verbrauchsanzeige machte beim Umschalten einen ganz schönen Satz. Zurück beim Händler wurden die Kalibratoren wieder getauscht. Da ich dieses Mal auf das Auto gewartet habe, schaute ich in der Werkstatt vorbei, um dem Mechaniker über die Schulter zu schauen. Doch was ich da sah machte mich stutzig. Eine der Düsen war bereits zerlegt. Doch meinem Anschein nach handelte es sich um eine der Haupteinspritzdüsen (laut Umrüster wurden Änderungen lediglich an den Zusatzeinspritzdüsen vorgenommen und nicht an den Haupteinspritzdüsen). Der Mechaniker versicherte mir jedoch, dass er an den richtigen Düsen zugange ist, da dies die Anweisung vom Umrüster war. Ich griff – immer noch skeptisch – zum Telefon und rief den Umrüster an. Dieser meldete sich nach einem kurzen Blick in die Unterlagen zurück und bestätigte meine Annahme – nur die Zusatzeinspritzdüsen werden geändert. Der Mechaniker sagt mir dazu auch noch, dass er beim letzten Mal auch an die Düsen zugange war. Kurze Rücksprache mit dem Umrüster und mein Verdacht wurde bestätigt – die Kalibratoren wurden in die falschen Düsen eingebaut. Nun wurde auch Gefühl der ersten Probefahrt bestätigt und der Grund für die fehlende Leistung war gefunden. Der Motor lief mit 8 Einspritzdüsen, deren Einspritzmenge auf Zusatzeinspriztdüsen kalibriert wurde. Die Einpritzmenge der 4 Haupteinspritzdüsen muss wesentlich jedoch höher sein. Der vorherige Zustand wurde wieder hergestellt. Anscheinend hat es hier schon vor Monaten bei der ersten Änderung der Kalibratoren ein Missverständnis gegeben und es wurde bei den falschen Düsen etwas getauscht. Da in naher Zukunft (hoffentlich bald) das DashDaq XL eintreffen soll, habe ich darum gebeten den ursprünglichen Zustand nach der Umrüstung wieder herzustellen. Die Leistung in diesem Zustand war gefühlt etwas mehr als mit Benzin und gefiel mir am Besten. Da mit dem DashDaq auch Fehlercodes gelöscht werden können, muss ich nicht mehr zu meinem Händler fahren, wenn die Lamda-Sonde sich wieder meldet und mich stört es dann nicht mehr, wenn dies auftritt. Ein zu fettes Gemisch ist auch für den Motor nicht schädlich (im Gegensatz zu einem zu mageren Verbrennungsvorgang). Ich warte derzeit auf die Kalibratoren. Sobald diese eintreffen, geht der Wagen noch einmal zum Händler (wie gut, dass die ihr Domizil in 5km Entfernung haben). Ich führe über den Gasverbrauch ziemlich genau Buch, um zu ermitteln, wann sich die Gasanlage gerechnet hat. Derzeit (ca. 23.000km) bin ich bei einer Ersparnis gegenüber Benzin von etwas über 2.000€.
Sobald es wieder was Neues gibt, melde ich mich.
Gruß,
Lord of the Flies