Hallo,
mein Name ist Michael, ich wohne am schönen Bodensee und habe mir vor zweieinhalb Jahren einen Outback 2.0d gekauft.
In diesem Einstandsposting will ich nach dieser Zeit und ca 75000 km eine Zwischenbilanz ziehen.
Was hat mich dazu bewogen einen Outback zu kaufen?
Als ich mir im April 2014 einen neuen Zweitwagen (neben meinem guten alten 2006 Touareg 3.0 TDI) holen wollte waren für mich folgende Kriterien wichtig:
- zuverlässig
- echter permanenter Allrad
- Diesel
- Automatik
- Kombi mit Platz
Für dieses Profil gab (und gibt?) es eigentlich nur zwei Optionen, A6 Avant Quattro und Subaru Outback (war 2014 der einzige Boxerdiesel mit Automatik bei Subaru, sonst wäre auch der Forester eine Option gewesen). Stark eingeschränkt wurde das Feld durch die Anforderung "echter permanenter Allrad". Ich wollte kein zuschaltendes System mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung, sondern ein System mit Mitteldiffernetial.
Da Subaru im Ruf steht sehr zuverlässig zu sein hab ich mich für den Outback entschieden obschon der 2.0d mit 150ps und 350 nm mir bei diesem Fahrzeuggewicht eher an der unteren Grenze schien.
Was mir gefiel war, dass wenig schnick schnack (Assistenten) verbaut war und die mindestens 20k Preisunterschied zum A6 Avant Quattro waren zwar kein Hauptkriterium, aber die haben mich dann doch überzeugt schweren Herzens auf einen 6-Zylinder zu verzichten.
Nachdem ich den Wagen gekauft hatte habe ich die Marke Subaru sehr interessiert beobachtet und auch hier immer fleißig mit gelesen. Zunächst war ich sehr angetan von den Neuerungen die angekündigt wurden und später erschienen sind.
Diese Begeisterung wich schnell Ernüchterung als ich merkte, dass vieles nicht oder nur stark beschnitten nach Deutschland kommt.
Nach einiger Zeit kam ich mir wie ein Kunde zweiter Klasse vor, was angesichts des dann doch stolzen Preises von ca. 50k Liste kein schönes Gefühl ist.
Ich denke hier liegt ein Hinweis von mir an Subaru. Was immer es für Gründe geben mag warum dieses oder jenes nicht nach Deutschland kommt, für mich fühlt es sich so an als würde ich mit B-Ware abgespeist. Das hinterlässt bei mir ein schlechtes Gefühl.
Aber zurück zu meinem Outback - und um den geht es ja schließlich.
Das der 1,6 Tonner mit dem 2.0d nicht übermotorisiert sein würde war klar. Insbesondere auf Landstraße würde ich mir eine höhere Spritzigkeit wünschen. Hätte es den Wagen mit 180ps und 400nm gegeben hätte ich ganz sicher den Aufpreis bezahlt. Von einem 6-Zylinder Diesel mit ca. 250 ps ganz zu schweigen.
Das CVT empfinde ich als angenehm, obschon es einer gewissen Gewöhnung bedarf.
Der Wagen ist insgesamt durchdacht und praktisch, um so mehr verwundert es, dass die Getränkehalter nahezu unbrauchbar sind. Ich weiß nicht welches Format die haben, aber für 0,5 Liter Flaschen sind sie zu groß, für 0,7 Liter Flaschen zu klein.
Davon abgesehen bin ich in vielen Dingen von dem Wagen angetan. Insbesondere von der sehr guten Straßenlage die besonders auf der Landstraße zur Geltung kommt. In Kombination mit diversen Gepäcknetzen, die die Zuladung sichern, macht der Wagen richtig Spaß!
Ein echtes Ärgernis ist hingegen das Navi. Wie man sowas 2014 verbauen konnte ist mir absolut schleierhaft. Das Navi in meinem 8 Jahre älteren Touareg ist abgesehen vom fehlenden Touchscreen in allen Belangen besser - und das obwohl das Kartenmaterial auch schon 8 Jahre alt ist! Das ist eine echte Zumutung und leider auch eine die mich regelmäßig aufs neue ärgert.
Das Navi des Nachfolgers, welches auch im Levorg verbaut ist (bin beide schon ausführlich gefahren) ist um Welten besser!
Die nachgerüsteten Parksensoren, die ja auch nicht gerade billig sind, würde ich auch schon als Grenzwertig bezeichnen. Auch da ist die Lösung in meinem 8 Jahre alten Touareg wesentlich besser. Aber man kann sich damit arrangieren.
Aber was solls dachte ich mir. Ich habe einen zuverlässigen, echten Allrad.
Leider musste ich dann feststellen, dass Subarus mit CVT kein Mitteldifferenzial haben, sondern eine elektronisch gesteuerte Lammelenkupplung. Also letztlich das was alle anderen auch im Angebot haben und nebenbei bemerkt das was ich nicht haben wollte.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schock! Hatte ich mich doch noch darüber geärgert, dass man bei Audi wissen muss wie der Motor eingebaut ist um herauszufinden was für einen Allrad man bekommt (und mit dem Quattro Ultra wird es noch schlimmer!), so muss man bei Subaru zumindest zwischen Automatik und Handschaltung unterscheiden. Und ehe man sich versieht bekommt man als überzeugter Automatik-Fahrer die elektronisch gesteuerte Lammellenkupplung durch die Hintertür.
Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und der Allrad in meinem Outback unterscheidet sich doch von den anderen "Lammelenkupplungssystemen". Für entsprechende Hinweise derer die sich hier besser auskennen bin ich sehr dankbar!
Die letzte Bastion meines Anforderungsprofils - die Zuverlässigkeit - fiel dann leider vor einigen Wochen. Nach nur 2,5 Jahren und ca. 75000 km kam der erste, ungeplante Werkstattaufenthalt! Die Glühkerzen waren defekt. Glücklicherweise war ich zu der Zeit mit dem Touareg auf Geschäftsreise und meine Frau hatte den Outback, daher hielt sich der Schaden für mich in Grenzen. Lediglich 20 Euro für den Leihwagen (Mobilitätsgarantie?) und der damit verbundene Ärger waren fällig.
Zurück bleibt ein fahler Beigeschmack. Wie kann ein Auto, dass zwei mal im Jahr für viele hundert Euro zum Service geht, nach 2,5 Jahren ungeplant ausfallen? Das ist mir zuvor noch nie passiert! Das ist auch nicht die Zuverlässigkeit die ich von Subaru erwartet habe.
Was also ist mein Fazit?
Würde ich den Wagen so wieder kaufen?
Vermutlich nicht.
Allerdings habe ich vor ihn noch zumindest 3,5 Jahre zu fahren und wenn er die nächsten 3,5 Jahre ohne ungeplanten Werkstattaufenthalt durchhält gewinnt Subaru wieder etwas Reputation zurück.
Werde ich mir in Zukunft wieder einen Subaru kaufen?
Das hängt davon ab was Subaru im Angebot hat wenn ich meinen Touareg oder Outback (je nach dem wer als erster Schlapp macht

) in Rente schicke.
Das aktuelle Modelangebot überzeugt mich nicht obschon der aktuelle Outback und der aktuelle Levorg besonders im Bereich Navi und Innenraum einen großen Sprung gemacht haben. Allerdings fehlen beim Outback scheinbar die seitlichen und das untere Gepäckraumnetz, oder? Wtf!? Das ist für mich ein echtes Killer-Feature und es ist mir unverständlich das es so was bei Audi scheinbar nicht gibt!
Was mich am meisten stört (neben dem B-Kunden-Faktor) ist, dass Subaru zunehmend Schnick Schnack (Assistenten) verbaut, die man nicht abwählen kann, wenn man bestimmte Dinge wie zum Beispiel ein Navi haben will.
Daneben würde ich mir etwas leistungsfähigere Motoren wünschen. Dem 2.0d würden 180ps und 400nm aus meiner Sicht sehr gut stehen. Ein 3.0d mit 250 ps und 500nm würde mir noch besser gefallen.
Und bei den Benzinern sieht es nicht besser aus. 175 ps und 235nm aus 2,5l erscheint mir schon etwas zu konservativ. Man muss ja jetzt nicht gleich 300ps aus einem 2l rauskitzeln (obschon mir der entsprechene Levorg gefallen würde

), aber 100ps pro Liter Hubraum sind bei einem Benziner doch jetzt nicht besonders waghalsig, oder?
Insgesamt stehe ich etwas Ratlos da. Subaru hat alle Teile im Regal um ein für meine Belange perfektes Auto zu bauen, macht das aber leider nicht.
Damit wird es für mich nicht leichter der Marke treu zu bleiben.
Und wie geht es jetzt weiter?
Ich werde meinen Outback noch 3,5 Jahre und vermutlich 115.000 Km weiter fahren - wenn er mich nicht unterwegs im Stich läßt.
Ich werde in der Zeit Subaru sicher weiter interessiert beobachten, neue Modelle Probefahren und sehen wie sich die Marke und ihre Modelle entwickelt.
Ich werde in der Zeit sicher hier weiter mitlesen und jetzt wo der erste Schritt gemacht ist vermutlich auch hier und da was beitragen.
Ich hoffe auf eine positive Entwicklung, denn obschon mein Posting insgesamt recht kritisch ist bin ich doch von Subaru angetan.
Jetzt hoffe ich auf eine schöne Zeit hier im Forum.
Liebe Grüße,
Michael