Subaru Community

Bei mir kommt es relativ häufig vor, dass ich in meinem Auto übernachte. Oder mich mal für ne Stunde reinlege. Deshalb sind die "Liege-Qualitäten" für mich ein wichtiges Auswahlkriterium beim Autokauf. Das sah konkret so aus, dass ich mit meiner 190x90 cm Matratze in den Autohäusern aufgelaufen bin und erst mal einen Praxistest gemacht habe.

Grundsätzlich gibt es zunächst zwei Dinge zu beachten: Wie lang ist die Liegelänge? Und wie eben ist sie?

Nun, die notwendige Länge ist abhängig von der Körpergröße. Das sind bei mir 188cm. Also sollte das Bett schon 190cm haben. Denn stundenlanges verkrümmtes Liegen mit angezogenen Beinen ist alles andere als angenehm.

Was die Ebenheit der Fläche angeht, so ist dies abhängig von den Schlafgewohnheiten. Viele Kombis haben einen Laderaum, dessen hintere Hälfte eben ist. Der aber im Bereich der umgeklappten Sitze ansteigt.

Für Leute, die auf dem Rücken schlafen, ist das kein Problem. Vielleicht sogar erwünscht. Oft haben sie auch in ihren heimischen Betten den Kopfteil ihres Lattenrostes hochgestellt.

Für die, die auf der Seite schlafen, ist das ziemlich ungünstig. Im Bereich der Hüfte gibt es dann einen Knick. Kein Orthopäde oder Physiotherapeut wäre davon begeistert. Oder vielleicht doch: Weil sie auf diese Weise neue Patienten bekommen.

Für solche, die auf dem Bauch schlafen, ist das völlig inakzeptabel: Sie werden beim Liegen gespannt wie ein Flitzebogen.



Bei meinem bisher gefahrenen Ford Mondeo wird das sehr deutlich. Es gab zwei Möglichkeiten:

1.) Sitzfläche der Rückbank hochklappen, sodaß sie senkrecht hinter den Vordersitzen steht. Rückenlehnen runterklappen. Ergebnis: Absolut ebene Liegefläche, die zu kurz ist (ca.170cm)

2.) Sitzfläche lassen, wo sie ist. Rückenlehnen runterklappen. Ergebnis: Schöne lange Liegefläche (über 190cm), die nicht eben ist.



Für mich, der ich 50% auf der Seite und 50% auf dem Bauch schlafe, sozusagen eine Wahl zwischen Pest und Cholera.



Das erst mal als Einleitung. Weiteres zum Thema in Kürze.

Aha, da gibts ja einige, die ihren Subaru als Schlafwagen nutzen!

Bevor ich zu Forester & Co komme, gehen wir doch mal die anderen mehr oder weniger geeigneten Kandidaten durch:

Die besten Schlafkombis sind meiner Meinung nach: Mercedes E-Klasse, Volvo XC 70 und V70 (ab Bj. 2008, davor nicht), sowie Opel Vectra (davor der Omega auch). Liegeflächen alle an die zwei Meter lang, kinderleicht umzuklappen und absolut eben.

Bei den meisten mangelts an der Länge: VW Tiguan und Tuareg, Skoda Yeti, BMW X3, Nissan X-Trail, Honda CRV, Ford Kuga, Renault Koleos, Nissan Outlander und baugleiche.....

Bei einigen fehlt es an der ebenen Fläche: Kia Sportage, Hyundai IX35, Ford Mondeo, Audi A6.....

Gute Länge und nur geringe, akzeptable Unebenheit haben: BMW 5er Touring, Mazda CX-7. Und Legacy / Outback.

Dazu und natürlich zum Forester später mehr.....

Der Vollständigkeit halber noch ein paar Sätze zu den Vans:

In den meisten Vans kann man hervorragend schlafen. Aber erst, nachdem man die Sitze ausgebaut hat. Das ist natürlich schlecht. Man hat sein Bett gebaut, die Sitze in der Garage gelassen und sich auf große Fahrt begeben. Dann ergibt es sich, dass man doch ungeplant Personen mitnehmen möchte. Und dann? Hinten reinlegen, oder was? Dies trifft zum Beispiel zu auf Sharan und Touran. Auf Espace und Scenic. Und auf viele andere.

Eine schöne ebene Liegefläche hat der 7sitzige Corolla Verso. Und zwar nicht nach Sitz-Ausbau sondern nach einfachem Umklappen der Rückenlehnen. Aber leider nur 170 cm lang.

Wirklich optimal: Galaxy (ab Modell 2007) und S-Max (aber nur in der 7-Sitzer-Version). Alle Sitze bleiben an Bord, lassen sich genial in den Boden falten, und es entsteht ein 2 Meter langer, völlig ebener Raum, der auch in Breite und Höhe seinesgleichen sucht.

Nun zum Forester:

Dass der Kofferraum nach hinten hin abfällt, war mir noch nicht bewußt. Mit bloßem Auge kann man es nicht sehen. Deshalb hab ich es erst mal angezweifelt. Aber die unbestechliche Wasserwaage brachte die Bestätigung: Ein Gefälle von 4 % wurde angezeigt (4cm Höhenunterschied auf 1 Meter). Merken wird man es nur, wenn man leicht rollende Gegenstände einlädt.

Nun zur Länge des Laderaumes unter den verschiedenen Bedingungen: Vordersitze ganz hinten, Lehne normal: 170cm. Vordersitze ganz vorne, Lehne normal: 190cm. Vordersitze und Lehne ganz vorne: 200cm (Lehne ganz vorn heißt senkrecht. Mehr geht nicht). Da läßt sich doch schlaftechnisch einiges realisieren.

Problem: Das immer größer werdende Loch zwischen den umgeklappten Rücksitzlehnen und den vorderen Sitzen. Lösung: Ein 1cm dickes maßgeschnittenes Sperrholz-Brett einlegen. Hinten liegt es auf der Vorderkante der Rückbank in ganzer Länge auf. Vorne montiert man einen abnehmbaren Tischfuß mit Halterung aus dem Camping-Zubehör *(siehe unten). Der wird auf die richtige Länge gekürzt und stützt das Brett im hinteren Fußraum ab. Oder, vielleicht noch eleganter: Das Brett mit Seil/Band/Gurt an den vorderen Kopfstützen aufhängen.

Wenn nur eine Person schlafen will, reicht ein halbes Brett von 75 x 50 cm auf der Beifahrerseite. Für 2 Schläfer und/oder für maximale Ladekapazität braucht man ein Brett über die gesamte Fahrzeug-Innenbreite oder besser zwei halbe. Die kleine Stufe, die durch das Brett entsteht (1cm), ist durch eine 8cm starke Matratze nicht mehr spürbar. Wenn man die Rückseiten der vorderen Lehnen schonen will, kann man die Schnittkanten des Brettes mit Stoff abpolstern.



Und bei Legacy / Outback? Ich denke, die Innenräume der beiden Fahrzeuge sind absolut identisch (korrigiert mich, wenn das nicht stimmt).

Die Ladefläche dieser Fahrzeuge ist länger als die vom Forester. Aber nicht im erwarteten Maße. Bei der Gesamtlänge von Stoßstange zu Stoßstange liegen sie um mehr als 20cm vorn. In der Kofferraumlänge aber nur um ca. 10cm. Dazu kommt, dass sie weniger eben sind und eine leichte Steigung haben.

Fazit: Die Schlafmöglichkeiten im Forester sind - absolut gesehen - mittel bis gut. In Relation zur Fahrzeug-Außenlänge sind sie überragend.



* Tischfuß:

http://www.ebay.de/itm/380312360604?ssPa…984.m1423.l2649