Hab ich in nem anderen Forum gefunden und weil ich mich gerade mal wieder mit dem Thema Öl beschäftige, wollte ich euch die Aussagen des Herrn Prost (Chef von LM) nicht vorenthalten.
Diese haben jetzt nicht unbedingt mit der richtigen Ölsorte zu tun, sondern mehr mit dem sozialen Aspekt, aber ich empfand es durchaus sehr interessant zu lesen...
da Commanda - bissel informierend - over 
Ernst Prost Liqui Moly
Beobachter
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27.05.2010, 09:56
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Liebe Leser und Diskutanten,
ich bin Ernst Prost ehemaliger Kfz-Mechaniker und jetziger Inhaber und Geschäftsführer der Liqui Moly GmbH in Ulm. Erlauben Sie mir, dass ich zu Ihren Meinungsäußerungen auch einen Beitrag hinzufüge:
Den TV-Spot, den Text, die Botschaft und auch die Umsetzung hat keine Werbeagentur zu verantworten sondern ganz alleine ich. Ich habe knapp 500 Kolleginnen und Kollegen deren Arbeitsplätze ich zu sichern habe. Das ist meine wichtigste Aufgabe als Unternehmer. Wie macht man so etwas? Wie schafft man es sich gegen die Konkurrenz durch zu setzen?
In unserem Fall sind dies die größten Unternehmen dieser Welt multinationale Großkonzerne, riesige Gebilde mit Milliardengewinnen, die sich dennoch nicht davor scheuen Arbeitsplätze weltweit und auch in Deutschland abzubauen oder in Billiglohnländer zu verlagern. Die Holding-Zentralen werden gerne in Steuer-Paradiese verlegt. Ich jedoch hocke hier mit meinen 500 Jungs und Mädels in Ulm und in Saarlouis, zahle brav meine Steuern, stelle Menschen ein, bilde Lehrlinge aus, mache keine Kurzarbeit (auf Staatskosten) und hole mir auch keine Subventionen! Ja Herrschaft Zeiten noch einmal!! Wenn das kein gravierender Unterschied zu unserer Konkurrenz ist…Sollte diesen Unterschied nicht auch der Kunde, der Käufer, der Autofahrer, der angesprochene Fernsehzuschauer kennen?
Wir produzieren Motorenöle, so wie einige andere Firmen auch. Die Qualität der Produkte ist sicherlich vergleichbar. Also warum soll ich da noch groß darüber reden? Es geht um Wichtigeres in diesen Zeiten! Um Unternehmenskultur, um Anstand, um Respekt, um Verantwortung.
In unserem TV-Spot wollte ich den Unterschied zwischen einem mittelständischen, privatwirtschaftenden Familienunternehmen, das sich um Arbeitsplätze in Deutschland (hier sind wir nun mal zuhause) kümmert, und milliardenschweren multinationalen Großkonzernen aufzeigen, die ausschließlich dem gnadenlosen und gierigen Diktat der Kapitalmärkte gehorchen.
Mir persönlich macht es großen Spaß erfolgreich zu sein, gute Zahlen zu produzieren und gleichzeitig dem Gemeinwohl zu dienen. Was nützt schon Umsatz und Gewinn, wenn Arbeitsplätze auf der Strecke bleiben und der Sozialstaat kaputt geht, weil die notwendigen Geld-Mittel in Form von Steuern die Schwachen und Hilfsbedürftigen nicht mehr erreichen?
Arbeitsplätze schaffen und Lehrlinge ausbilden ist für mich jede Anstrengung wert und ein persönliches Anliegen ich war als junger Mensch selbst schon einmal arbeitslos.
Zum Schluss noch etwas ganz pragmatisches: Mit unserem Werbespot erleben wir einen enormen Zuspruch. Wir erhalten nach jeder Ausstrahlung dutzende von zustimmenden und höchst positiven Zuschriften. Aber den Spot habe ich ja auch nicht für die Werbebranche gemacht sondern für unsere Kunden, die alten und die neuen. Und ich kann Ihnen versichern, es kommen jeden Tag neue Kunden hinzu, die es gut finden wie ich meinen Laden führe und was ich darüber in 30 Sekunden erzähle: Die Menschen wollen nicht nur wissen was sie kaufen, sondern bei wem sie kaufen und welche Firma, welche Gedanken und Überzeugungen des Typen an der Spitze dahinter stecken.
Wir haben letztes Jahr 31 neue Arbeitsplätze geschaffen. Andere Unternehmensführer haben die 1000-fache Anzahl an Arbeitsplätzen ausradiert und Menschen in die Arbeitslosigkeit gejagt. Gefaselt haben sie von einem Krisenjahr.
Mag schon sein, aber ich sage auch: Viele Chefs haben zu wenig getan um ihre Mannschaft auch in einer Krise zu behalten und sich gegen den rauhen Wind dieser Weltwirtschaftsprobleme zu stemmen. Wir haben im letzten Jahr Arbeitsplätze geschaffen, unsere Umsätze ausgebaut, unsere Gewinne erhöht und doppelt so viele Steuern in die Gemeinde- und Staatskassen gezahlt wie ein Jahr zuvor. Und auch dieses Jahr machen wir es genauso! Bereits jetzt haben wir 25% Umsatzwachstum und über 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.
So, und jetzt komme ich zum Punkt: Das alles geht doch nur, wenn sich der Kunde, der Käufer ähnlich wie ein Wähler nicht für die andere Partei, sprich für die Konkurrenz, entscheidet, sondern für uns.
Ich weiß aus meiner täglichen Arbeit mit Menschen, wie groß die Probleme durch Arbeitslosigkeit und unsere gesamten wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen für jeden einzelnen sind. In meiner Botschaft will ich zum Ausdruck bringen, dass wir mit dem Geld, das uns der Kunde für unsere Ware gibt, auch wieder einen kleinen bescheidenen Beitrag zum Erhalt unserer sozialstaatlichen Leistungen erbringen.
Und da schließt sich der Kreis zwischen freier Marktwirtschaft, Unternehmerverantwortung, Sozialstaat und Käuferverhalten. Der Kunde ist der König! Er entscheidet nicht nur bei wem er kauft, was er kauft, sondern indirekt auch darüber, was mit dem Geld, das er auf den Kassentisch legt, geschieht.
Mit herzlichen und freundlichen Grüßen,
Ernst Prost
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